20.12.2002 (Archiv)
Der verlorene Teddy
von Christina Schafranek (Krischa)Seiten: [1] [2] [3] [4] weiter...
'Hallo Hirvi, bringst du Besuch?'
'Guten Tag, Schwester Eilen. Hier bringe ich euch zwei halb erfrorene Gäste. Einen vergessenen Teddybären und Pinki Punki. Aber den kennt ihr ja. Ihr könnt sicher weiterhelfen.'
'Nun, wir werden sehen. Kommt erst herein und stärkt euch. Hirvi, für dich liegt frisches Heu bereit. Laß es dir gut schmecken, denn für den Heimweg brauchst du viel Kraft.'
Fürsorglich hob die alte Frau Bär und Waldschrat vom Rücken des Elchs und trug sie ins Haus. Tänään, die zweite Schwester, kam und stellte jedem eine Schüssel mit Moosbeeren und ein Glas heiße Milch mit Honig hin. Mit Heißhunger fielen Teddy und Pinki Punki über die Köstlichkeiten her. Besonders Teddy leckte sich behaglich die letzten Milchtropfen vom Bart, während Pinki Punki genüßlich die Schüssel mit den Moosbeeren leerte. Inzwischen hatte Huomena, die dritte Schwester, die Daunenbetten für die beiden Reisenden bereitet. Müde fielen diese auf ihr weiches Lager und waren bald darauf eingeschlafen.
Am nächsten Morgen wurden sie von lautem Geschnatter geweckt. Mit einem Jubelschrei sprang Pinki Punki auf, rannte durch die Hütte und fiel einer Wildente um den Hals.
'Sorsa, wieso bist du noch hier? Ich freue mich zwar sehr dich zu sehen, aber solltest du nicht längst im Süden sein?'
'Naja! Weißt du, erst wollten die Kinder nicht fliegen lernen und als sie es endlich konnten, kam ein großer Schneesturm. Dann flog wir los. Unterwegs bekam ich von Tuuli, dem Wind, die Nachricht, hierher zu kommen, denn die drei Schwestern hätten einen Auftrag für mich. Meine Familie flog allein weiter und ich kam hierher. Das war eigentlich alles. Und du bist Teddy, der vergessene Bär, das Tagesgespräch unserer Wälder. Wo sind die drei Schwestern eigentlich?'
'Sie kommen gleich, ich kann sie schon hören,' schnurrte eine sanfte Stimme von der Ofenbank.
Erschrocken zuckte Teddy zusammen.
'Vor Kissa brauchst du dich nicht zu fürchten, die Katze ist viel zu alt, um jemandem etwas zuleide zu tun. Außerdem ist sie stets lieb und sanft gewesen und hat sogar unter den Mäusen Freunde,' lachte Pinki Punki.
Teddy sah genauer hin und entdeckte eine große graue Katze. Er ging zu ihr hin und kraulte sie ganz zart zwischen den Ohren.
'Oh tut das gut!' schnurrte Kissa und schloß vor Behagen die Augen.
'Na, habt ihr schon Freundschaft geschlossen? Teddy, wir wissen jetzt, wie wir dich nach Deutschland bringen.'
'Wirklich?' Teddy strahlte über das ganze Bärengesicht, worauf Pinki Punki ein saures Gesicht machte.
'Du kannst es wohl nicht erwarten, von uns wegzukommen!'
'Das war eben sehr ungezogen von dir, Pinki Punki. Außerdem bist du ungerecht,' ertönte die Stimme von Schwester Eilen, die unbemerkt von den anderen, in die Stube gekommen war.
'Wenn du in Teddys Lage wärst, ginge es dir wohl genauso.'
Der Waldschrat wurde über diesen Tadel ganz rot im Gesicht.
'Ich habe es doch nicht böse gemeint,' stotterte er verlegen.
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