20.12.2002 (Archiv)
Der verlorene Teddy
von Christina Schafranek (Krischa)Seiten: [1] [2] [3] [4]
'Ich bin nur traurig, daß Teddy weg will. Ich habe das Alleinsein so richtig satt!'
'Teddy wird immer an dich und seine Erlebnisse denken, das weiß ich genau. Und was das Alleinsein betrifft, darüber unterhalten wir uns ein andermal. Warten wir erst einmal das Frühlingsfest ab. Doch jetzt gibt es Wichtigeres zu tun, als Abschiedstränen zu vergießen. Setzt euch hin und hört genau zu: Sorsa, du bringst den Teddy nach Helsinki, in die Hauptstadt. Dort, auf dem Domplatz, wartet der Joulupukki, unser Weihnachtsmann, mit seinem Rentierschlitten auf euch. Du darfst bis nach Italien mitfahren, wo du wieder mit deiner Familie zusammentriffst. Teddy wird vom Joulupukki direkt Zuhause abgeliefert. Alles verstanden? Gut, dann wollen wir zusehen, daß ihr schnell fortkommt. Schließlich kann sich der Weihnachtsmann keine Verspätung leisten.'
Schwester Huomena zog Teddy eine warme Jacke an, wickelte ihm einen dicken Schal um Kopf und Hals und setzte ihn auf den Rücken von Sorsa. Traurig stand Pinki Punki daneben. Er mußte hierbleiben. Aber vielleicht - irgendwann einmal - könnte er doch Teddy besuchen. Wer weiß!?!
Während Teddy seinen neuen Freunden ein letztes Lebewohl zuwinkte, erhob sich Sorsa in die Luft und drehte nach Süden ab.
Und wie ging es mit Teddy weiter?
Kalt und sehr windig war es hier oben auf dem Rücken der Wildente, trotz der warmen Jacke und dem dicken Schal. Er vermißte seinen lustigen Freund Pinki Punki, aber er freute sich auch auf daheim. Unter ihnen tauchten die Lichter der Großstadt auf und schon von weitem hörte man das feine Klingeln der Schlittenglöckchen. Noch eine elegante Schleife und Sorsa landete direkt neben den Joulupukki.
'Da seid ihr ja,' wurden sie freundlich begrüßt. 'Pünktlich, pünktlich, muß ich schon sagen. Na, Teddy, freust du dich auf daheim? In ein paar Stunden bist du wieder da, wo du hingehörst.'
Teddy konnte nur nicken. Er war sprachlos vor Glück, den Weihnachtsmann so dicht neben sich zu haben. Der sah den Bären erst einmal prüfend an und meinte dann schmunzelnd:
'Ein wenig zerrupft siehst du ja schon aus. Aber wie ich den Matzi kenne, macht ihm das gar nichts aus. Er hat nämlich schrecklich Sehnsucht nach dir. Ich freue mich auf sein Gesicht, wenn er dich sieht.'
Lachend setzte er den Teddy zwischen die vielen Pakete und Päckchen neben Sorsa, die bereits, den Kopf unter den Flügel gesteckt, tief und fest schlief. Ein leiser Pfiff und schon fuhr der Rentierschlitten an. Immer schneller und schneller, bis er im hohen Bogen unter Sternengestöber und Glöckchengeläut in den abendlichen Himmel glitt.
Und daheim in Deutschland?
Es war Heiliger Abend und der kleine Matzi saß trübsinnig in seinem Zimmer. Er trauerte immer noch um seinen Freund Teddy und nichts konnte ihn trösten.
Da ertönte das Glöckchen, welches zur Bescherung rief. Lustlos stand Matzi auf und trottete zur Treppe.
'Nun komm schon, schau dir deine Geschenke doch wenigstens an,' rief die Mutti.
Im Wohnzimmer wartete ein wunderschön geschmückter Weihnachtsbaum auf Matzi. Und wer saß zwischen den vielen Päckchen? Der Teddy!!! Vergessen war all der große Kummer und jubelnd drückte Matzi seinen geliebten, so lange vermißten Teddy an sich.
'Fröhliche Weihnachten!' rief der Weihnachtsmann, bevor er wieder mit seinem Rentierschlitten im nächtlichen Himmel verschwand.
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