Der Schneemann
Seiten: [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] weiter...
'Es knackt so seltsam in mir!' sagte er. 'Soll ich niemals dort hineinkommen? Es ist doch ein unschuldiger Wunsch, und unsere unschuldigen Wünsche werden gewiß in Erfüllung gehen. Es ist mein höchster Wunsch, mein einziger Wunsch, und es wäre fast ungerecht, wenn er nicht erfüllt würde. Ich muß dort hinein, ich muß mich an sie lehnen, und wenn ich auch das Fenster zerschlagen sollte!'
'Dort kommst du niemals hinein', sagte der Kettenhund, 'und kommst du an den Ofen, dann bist du weg, weg!'
'Ich bin schon so gut wie weg!' sagte der Schneemann, 'ich breche zusammen, glaube ich.'
Den ganzen Tag stand der Schneemann da und guckte zum Fenster hinein, in der Dämmerstunde wurde die Stube noch einladender, vom Ofen her leuchtete es so mild, nicht wie der Mond und auch nicht wie die Sonne, nein, wie nur der Ofen leuchten kann, wenn er etwas in sich hat. Ging die Tür auf, so schlug die Flamme heraus, das war so seine Gewohnheit, es glühte ordentlich rot auf in dem weißen Gesicht des Schneemannes, es leuchtete rot über seine Brust.
'Ich halte es nicht mehr aus!' sagte er. 'Wie schön es sie kleidet, die Zunge herauszustrecken!'
Die Nacht war sehr lang, aber nicht für den Schneemann, er stand da in seine eigenen schönen Gedanken vertieft, und die froren, daß es knackte.
Nächste Seite...
Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!
Newsticker per eMail oder RSS/Feed!
Forum: Ihre Meinung dazu! Ins Forum dazu posten... |