Der Tannenbaum
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'Das wissen wir, das wissen wir!' zwitscherten die Sperlinge. 'Unten in der Stadt haben wir zu den Fenstern hinein geschaut. Wir wissen, wohin sie fahren! Oh, sie gelangen zur größten Pracht und Herrlichkeit, die sich denken läßt! Wir haben zu den Fenstern hinein geschaut und gesehen, daß sie mitten in die warme Stube hinein gepflanzt und mit den herrlichsten Sachen, mit vergoldeten Äpfeln, Honigkuchen, Spielzeug und vielen hundert Lichtern ausgeschmückt wurden!'
'Und dann?' fragte der Tannenbaum und bebte in allen Zweigen. 'Und dann? Was geschieht dann?'
'Ja, mehr haben wir nicht gesehen, es war unvergleichlich!'
'Ob auch mir dieses Los zufallen wird, diesen strahlenden Weg zu gehen?' jubelte das Bäumchen. 'Das ist noch besser, als über das Meer zu gehen. Wie mich die Sehnsucht verzehrt! Wäre es doch Weihnachten! Jetzt bin ich hoch und erwachsen wie die anderen, welche das letzte Mal fortgeführt wurden.
Oh, wäre ich erst auf dem Wagen! Wäre ich erst in der warme Stube mit all ihrer Pracht und Herrlichkeit! Und dann? Ja, dann kommt noch etwas Besseres, noch Schöneres, weshalb würde man mich sonst so ausschmücken! Da muß noch etwas Größeres, noch etwas Herrlicheres kommen...!
Aber was? Oh, ich leide, mich verzehrt die Sehnsucht; ich weiß selber nicht, wie mir zumute ist!'
'Freue dich deiner!' sagten die Luft und der Sonnenschein. 'Freue dich deiner frischen Jugend draußen im Freien!'
Aber das Bäumchen freute sich gar nicht; es wuchs und wuchs, Winter und Sommer stand es grün; dunkelgrün stand es da! Die Leute, die es sahen, sagten: 'Das ist ein hübscher Baum!', und zur Weihnachtszeit wurde er zuerst von allen gefällt!
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