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04.10.2000 (Archiv)

Das Christkind

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Als sie sich nach Veva umsah, merkte sie, daß das Kind - Gott weiß wie - durch den engen Raum zwischen den Stützen des Kamins und dem Webstuhl zu der Krippe geklettert war und an die beiden andern geschmiegt dastand. Die Arme eins um des andern Schulter geschlungen, beugten sie sich über die hölzerne Krippe und verharrten in starrer Bewunderung. Das älteste Mädchen hatte ein Tuch zurückgeschoben, und nun lag das Gesichtchen des Neugeborenen frei. Sobald sie es gesehen hatte, wußte Veva nicht mehr, was rund um sie her vorging, sie sah das Kindlein: ein ganz kleines Kindlein, Äuglein und Mündchen zugekniffen, ein Gesichtchen, nicht größer als eine kleine Faust... Sie sah es an und konnte sich nicht satt sehen daran. Noch niemals hatte sie solch einen kleinen, kleinen Säugling gesehen, und sie wagte erst nicht zu glauben, daß er lebte.

Die Pächterin kümmerte sich um die Frau, die im Bett lag; sie murmelte ganz leise, während Trese und Meetje Moeie die Bündel aufmachten. Aber Veva sah und hörte nichts von alledem; sie fühlte sich in dem Besitze dessen, was ihr höchstes Verlangen darstellte: nun war sie überzeugt, daß sie wirklich vor der Krippe stand und das Jesuskind anschauen durfte; sie dachte keinen Augenblick daran, daß es so ganz anders war, als sie es sich früher vorgestellt hatte.

Von der übernatürlichen Klarheit war hier nichts, nichts von dem Glanze und dem Leuchten, die das göttliche Kind ausstrahlen müßte, keine schwebenden Engel, kein himmlischer Gesang; aber dies alles vermißte Veva nicht einmal, denn eine wunderbare Klarheit strahlte aus ihrem eigenen Innern und erleuchtete alles, was sie sah; und die ungewöhnliche Armut und Dürftigkeit der vollgestellten muffigen Webkammer ließ sie unbewußt an den armen kleinen Stall zu Bethlehem denken, wo der Wind frei durch die Löcher blies.

Die äußerst alltäglichen Dinge erschienen ihr alle so wunderbar, daß sie noch immer Mühe hatte, sich zu überzeugen, daß es kein Traum war, aber sie spürte zu deutlich die Haarlocken an ihren Wangen, und gegen ihre Schultern stießen von beiden Seiten die Schultern ihrer beiden kleinen Gespielinnen Lenchen und Trinchen, die ebenso entzückt schienen wie sie selbst und in stummer Verwunderung vor der Krippe standen.

Trotz ihrer eigenen Verzückung fühlte Veva dennoch, wieviel reicher und köstlicher der Besitz für Lenchen und Trinchen war, denn diese vom Schicksal bevorzugten Kinder hatten diesen heiligen Schatz ins Haus bekommen, indessen sie sich mit einem Christbaum und ein wenig Tand hatte bescheiden müssen. Veva beneidete die armen Mädchen jetzt nicht mehr; sie mußte ihnen unsäglich dankbar sein dafür, daß sie sie an der Gnade, das göttliche Kind hier sehen zu dürfen, teilhaben ließen.

Die drei hatten noch kein Wort miteinander gesprochen, als die Pächterin mit halber Stimme fragte: 'Veva, was hast du nun für die artigen Kinder mitgebracht?' Da stand die Kleine beschämt; sie erschrak und wußte nichts zu tun als traurig aufzublicken, da Mutter sie bei dieser hartherzigen Nachlässigkeit ertappte. Alle ihre Gedanken waren vom Christkind eingenommen; was ihr die Engel aus dem Himmel mitgebracht hatten, galt ihr so wenig, daß ihr nicht einmal der Gedanke gekommen war, etwas davon an diese armen Kinder zu verschenken. Wie gern hätte sie ihnen alle ihre Schätze abgetreten, ihnen ihre Dankbarkeit zu zeigen für die große Wohltat, die ihr zuteil wurde! 'Nun, bleibst du noch hier, oder gehst du mit Trese nach Hause?' fragte die Pächterin. Veva rührte sich nicht.

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Stijn Streuvels

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